Arbeitsschritte in Agisoft Photoscan

1. Zunächst wird ein neues Projekt in Agisoft erstellt und die „Kameras“ (Bilder) importiert.

2. Um eine erste Punktwolke zu erzeugen werden nun die Kameras ausgerichtet.
Einzustellende Werte die bei mir ein gutes Ergebnis erzeugten:
Genauigkeit: Hoch
Schlüsselpunktlimit: 40.000
Verknüpfungspunktelimit: 10.000
Nun verknüpft die Software überseinstimmende Punkte der einzelnen Bilder und errechnet eine dreidimensionale Punkwolke.

3. Im 3D-Fenster kann man sehen wo die Fotos im Raum schweben und wie diese im tatsächlichen Raum liegen.

4. Die generierte Punktwolke kann nun nachbearbeitet werden, indem die fehlberechneten Punkte gelöscht werden und die Kameras im Anschluss neu ausgerichtet werden.
Im ersten Schritt wird in der sukzessiven Auswahl für die Rekonstruktionsunsicherheit ein Schwellenwert von 10-20 eingestellt, die markierten Punkte werden gelöscht, und die Kameraausrichtung optimiert.
Anschließend werden wieder in der sukzessiven Auswahl, diesmal für den Reprojektionsfehler, ein Schwellenwert von 0,50 eingestellt, die Punkte gelöscht und die Kameras optimiert.
Im letzten Schritt wird im gleichen Menü für die Projektionsgenauigkeit ein Schwellenwert von <10 eingestellt (ungefähr 10% der gesamt Punktezahl soll ausgewählt werden). Nach dem löschen der ausgewählten Punkte werden wieder die Kameras optimiert.
Sollten nun immernoch Punkte fehlerhaft im Raum schweben, so können diese manuell ausgewählt und gelöscht werden. (anschließendes optimieren der Kameras nicht vergessen)

5. Der nächste große Schritt ist eine dichte Punktwolke der Geometrie zu erzeugen.
(Qualität: Hoch, Tiefenfilterung: Aggressiv, Punkt Farben berechnen: aktiviert)
Diese genauere Punktwolke braucht oft einige Stunden zur Berechnung. Auch hier kann im Anschluss an die Berechnung die Punktwolke nachbearbeitet werden. Da Agisoft alle Infos aus den gesamten Bildern hernimmt, können auch Punkte erzeugt werden die für die eigentliche Geometrie irrelevant sind.
Diese überflüssigen Punkte, die für die Berechnung nicht nötig sind, werden können nun auch manuell gelöscht werden.

6. Im vorletzten Schritt wird für die dichte Punktwolke ein Mesh erzeugt.
(Oberflächenart: Frei, Quelldaten: Dichte Punktwolke, Flächenzahl: Hoch, Interpolation: An, Scheitel Farben berechnen: aktiviert)
Bei der Mesh Erzeugung wird die Geometrie zwischen den Punkten berechnet. Die daraus resultierende 3D-Geometrie kann abermals manuell nachbearbeitet werden. Artefakte oder Irrelevante Geometrien werden einfach gelöscht. Das Mesh kann zusätzlich noch in seiner Flächenzahl verringert geglättet und eventuelle Löcher in der Geometrie geschlossen werden.

7. Im letzten Schritt errechnet die Software anhand der Fotos die Textur auf die Geometrie. (Abbildungsmodus: Allgemein, Überlagerungsmodus: Mosaik, Texturgröße: 4096 x 1, Lochfüllung: aktiviert)

8. Sind alle Schritte in Agisoft abgeschlossen muss nur noch die Geometrie exportiert werden. Ein stl-Dateiformat hat sich für mich als am praktischsten herausgestellt.

9. Danach ist der Part des 3D Scans abgeschlossen. Die Datei kann aber immer noch in einer zusätzlichen Software nachbearbeitet werden (z.B. Meshlab). Hier können Fehler im erzeugten Mesh, besser als in Agisoft, ausgebessert werden.

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