Für mein Scanvorhaben kamen in erster Linie handgeführte 3D-Scanner im unteren bis mittleren Preisbereich (EUR 500 bis 20.000) in Frage. In den letzten Jahren wurde der Markt gerade in diesem Bereich zunehmend erweitert. Die Anwendungsbereiche dieser 3D-Scanner beschränken sich zumeist auf den Nahbereich 0,5m bis einige Meter, was ideal für das Scannen eines kompakten Fahrzeuginnenraums ist.
Der günstige Preis und die einfache Handhabung sind weitere Vorteile im Vergleich zu zwar sehr genau¬en aber großen und teuren Streifenlichtprojektionssystemen.
Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen mit einigen dieser handgeführten 3D-Scanner und deren Messgenauigkeit beschreiben. Dabei nehme ich Bezug auf die Genauigkeitsuntersuchungen von handgeführten Scannersystemen, die die Hafencity Universität Hamburg aufgestellt hat.
(QUELLE: http://www.dgpf.de/ src/tagung/jt2016/proceedings/papers/26_DLT2016_Kersten_et_al.pdf)
In den Versuchen der Hochschule wurden sechs unterschiedliche handgeführte 3D-Scanner, eine Digitalkamera sowie ein Smartphone mit zwei hochauflösenden Streifenlichtsystemen verglichen.
Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass alle getesteten 3D-Scanverfahren die Genauigkeit und Qualität von High-End Streifenlichtprojektoren nicht erreichen konnten. Handhabung und Preis für das zu erwartende Ergebnis sprechen für die handgeführten 3D-Scanner. Die Ergebnisse mit der Digitalkamera (Nikon D800) waren von allen Systemen die besten, d.h. eine gute Digitalkamera mit entsprechender Auswertesoftware stellt im Vergleich zu den handgeführten Scannern eine preiswerte und genauere Alternative dar. Die Ergebnisse mit dem Smartphones (Galaxy Note 1) waren hingegen ungenügend.
Ich persönlich habe Erfahrungen im Bereich der Handgeführten 3D-Scanner mit dem Structure Sensor an einem iPad, der Microsoft Kinect v2, dem Google‘s Project Tango Tablet und dem Fotogrammetrie-Verfahren mit meiner Sony A7ii Vollformatkamera gesammelt. Meine Ergebnisse, was die Qualitätsunterschiede angeht, decken sich mit denen der Universität Hamburg. Weshalb ich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich mich für mein Vorhaben mit dem Fotogrammetrie-Verfahren beschäftigen werde.