Was ist Parametrisches Design?

Die Grundlage für Parametrisches Design ist die Erzeugung von Geometrien anhand von Anfangsparametern und der Beziehung, die sie zueinander haben.

Um ein spezielles Design zu erzeugen, werden bestimmte Variablen und Algorithmen verwendet. Zwischen diesen unterschiedlichen Parametern können Beziehungen bestehen (z.B.: Line B = 2 x Line A). Je nach Anfangsparametern kann eine große Bandbreite an Möglichkeiten erforscht werden.

Parametrisches Design ist von grundlegender Bedeutung, für diejenigen, die den Aufwand für die Erstellung und Prüfung von Designvarianten minimieren möchten.

Die Generierung eines automatisierten Prozesses eliminiert langwierige Wiederholungs-aufgaben, komplizierte Berechnungen per Hand, schließt die Möglichkeit menschlicher Fehler aus und erzeugt bei geringen Abweichungen der ursprünglichen Parameter eine große Variabilität der Ergebnisse. So wird die Verwendung von CAD-Software als reines Darstellungs-Tool zu der eines Design-Tools.

(Quelle: Was ist parametrisches Entwerfen_archplus_ausgabe_158_seite_72)

CAD-Systeme unterstützten den Entwerfer ursprünglich nur bei der Zeichnungserstellung. Das Modell des Produkts entstand lediglich im Kopf des Entwerfers, der davon die zur Kommunikation des Produktes notwendigen Zeichnungen ableitete. Der Computer war also eine Art elektronisches Zeichenbrett.

Im Zuge der integrierten Produktentwicklung wurde es notwendig, zu einer umfassenderen Produktrepräsentation im Rechner zu gelangen. Insbesondere bei einem Concurrent-Engineering-Prozess sollten Änderungen schnell und einfach umsetzbar sein. Um diese Forderungen erfüllen und dem Entwerfer ein möglichst intuitiv zu nutzendes Modellierungs-system zur Verfügung stellen zu können, wurden ab Anfang der siebziger Jahre parametrische CAD-Systeme für den Maschinen- und Fahrzeugbau entwickelt. Der Grund dafür ist, dass viele Produkte und Einzelteile in diesen Bereichen Variationen von Grundtypen und -elementen darstellen.

Schlussfolgernd war demnach die ursprüngliche Idee: Konstruktionsvarianten automatisiert erstellen zu können. Hierzu erlauben die parametrischen Modellierungsprogramme, die Grundgeometrie und die Funktionszusammenhänge des zu entwerfenden Produktes im rechnerinternen Modell zu repräsentieren.

Das Produktmodell ist nicht mehr eine exakt gespeicherte Geometrie, sondern eine Kombination aus Parametern der geometrischen Gestalt und Zahlenvariablen dieser Parameter zur Größenbeschreibung der konkreten Objektvariante. Ein kubisches Objekt etwa wird durch die Parameter Länge, Breite und Höhe, ein Zylinder durch Durchmesser und Höhe definiert.

Diese generierenden Parameter werden innerhalb des Modells als Variablen gespeichert. Die genauen Maße der Elemente und die konkreten Zahlenwerte der Variablen sind zunächst nebensächlich. Sie können im Zuge der Produktentwicklung dem Wissensstand des Entwurfsteams entsprechend immer weiter verfeinert werden, ohne dass das Modell komplett neu erstellt werden muss. Wird ein Maß geändert, werden aufgrund der bei der Modellerstellung formulierten Bezüge  die übrigen Maße vom Rechner angepasst und ausgeführt. So wird auch die Entwicklung von Produktvarianten erheblich erleichtert.

Das Datenmodell wird entsprechend der Konstruktionsgeschichte fortgeschrieben, so dass auf die Operationen jederzeit zurückgegriffen werden kann.

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